Die Heilerkonferenz

[von_Ehreneych]

Bertrecht, gewohnt, auf solche Sachen zu achten, ist, ebenso wie Wolfram von Alteych, der Hauptmann der Garde, sofort wach, als die Pferde unruhig werden. Schnell schlüpft er in seine Stiefel und legt den Waffengurt um. Während der Hauptmann im Lager bleibt, geht Bertrecht die Wachen ab, die ihm allerdings nichts Auffälliges berichten können. Auch die Spähtrupps zu Fuß, die er daraufhin losschickt, können ihm nach ihrer Rückkehr im ersten Büchsenlicht kein Ergebnis für die Unruhe der Pferde melden. Da sich inzwischen auch alles wieder beruhigt hat, läßt von Alteych bei Sonnenaufgang zum Wecken blasen. Schnell lebt das Lager daraufhin wieder auf und die Feuer werden über die Restglut noch einmal entfacht, um einen warmen Tee zum Frühstück zuzubereiten.

Bertrecht befindet sich zu diesem Zeitpunkt bei den Offizierszelten und nimmt zusammen mit von Alteych ein kaltes Frühstück mit heißem Tee ein. Auch im Zelt der Herrschaft wird gefrühstückt. Nur von Ehreneych selbst ist schon unterwegs und trifft gerade bei den beiden Offizieren ein, um mit ihnen über die Ereignisse der letzten Nacht zu sprechen. Auch er ist ein alter Krieger und hat die Unruhe der Pferde bemerkt. Doch von Alteych und von Eychwald können ihm keine Ursache dafür nennen.

So begibt sich von Ehreneych zur Vorausabteilung der Kasoms um zu sehen, ob dort etwas bemerkt worden ist.

[Padeth]

Die kleine Truppe hat bereits ihre wenigen Sachen zusammengepackt. Jetzt sitzen sie um ihr Feuerchen und nehmen wie alle anderen im Lager auch ihr Frühstück zu sich. Die Männer unterhalten sich in lockerer Stimmung miteinander.
Padeth ist bei den Pferden. Sie trägt wieder ihre leichte Rüstung und hat das rote Haar zu einem festen Knoten gebunden. Sie schnallt gerade ihr Schwert an den Sattel. Trotz der nächtlichen Unruhe scheint hier niemand wirklich besorgt zu sein.
Als sich der Freiherr nähert stehen die Männer ums Feuer sofort auf und nehmen Haltung an. Auch Padeth dreht sich um und sieht ihm entgegen.

[von_Ehreneych]

Von Ehreneych macht eine beschwichtigende Geste. "Bleibt ruhig sitzen, Soldaten. Ich möchte nur fragen, ob ihr eine Ursache für die Unruhe der Pferde heute Nacht erkannt habt." Er bleibt am Feuer stehen und sieht in die Runde, ob ihm nicht das ein oder andere Gesicht von seiner Zeit bei Melbar bekannt vorkommt. Er war ja seit seiner Kindheit sehr lange bei Melbar und ist eher wie dessen Sohn aufgewachsen als dessen Page und Knappe und war später dessen Heerführer. Vielleicht kennt ihn einer oder ein paar der Soldaten noch, doch hat sich sein Gesicht in den wenigen Jahren, die er nun als Marschall seines Hauses und kurz danach als regierender Freiherr verlebt hat, deutlich geändert. Wirkte er früher noch jugendlich und unbekümmert, so hat nun die Verantwortung ihre Spuren in seinem Antlitz hinterlassen. Mitlerweile wirkt eher er älter, als er an Jahren zählt.

[Padeth]

Die Männer entspannen sich daraufhin und setzten sich wieder. Natürlich sind auch einige „alte Hasen“ dabei, deren Gesichter dem Freiherren bekannt vorkommen. Als er nach den Unruhen in der letzten Nacht fragt sehen sich die Männer erst gegenseitig an, dann wandert ihr Blick zu Padeth die nun auch wieder zu den anderen ans Feuer getreten ist. Einen Moment mustert sie von Ehreneych. Melbar hatte ihr von diesem jungen Mann erzählt. Er vertraute ihm und anhand dessen, wie er über ihn sprach, war auch klar, wie viel Sympathie er für ihn hegte. Doch sie selbst kannte diesen Mann nicht und noch konnte sie ihn nicht einschätzen. Einmal hatte sie ihn in der Taverne in Lohwangen gesehen, doch das war nun auch schon einige Zeit her. Damals hatte er noch wesentlich jünger gewirkt. Außerdem hatte sie dort nur von weitem einen kurzen Blick auf ihn geworfen. So ist ihre Stimme als sie antwortet zwar freundlich aber weiterhin höflich distanziert „Offensichtlich hat uns heute Nacht ein Raubtier einen Besuch abgestattet beziehungsweise hat es das Lager in einem weiten Bogen umrundet. Der Wind hat den Geruch ins Lager getragen, daher die Unruhe. Das Tier ist dem Lager allerdings nicht zu Nahe gekommen. Hier in dieser Gegend passiert das häufiger, es ist nichts was uns Sorgen bereiten muss."

[von_Ehreneych]

von Ehreneych grüßt die alten Hasen und tauscht einige Worte mit ihnen. Es sind die rauen "Höflichkeiten" von Männern, die schon einiges zusammen erlebt haben und schon öfter gemeinsam geritten sind. Er lacht über eine etwas halbseidene Bemerkung, die einer der Männern äußert, und wendet sich dann immer noch schmunzelnd zu Padeth um. Er nickt leicht. "Nun gut, dann ist das ja nichts, über das wir uns den Kopf zerbrechen müssen. Melbars Ländereien scheinen wirklich friedlich geworden zu sein, seit ich nicht mehr in seinen Diensten bin. Ob das vielleicht an mir liegt?" Er lacht wieder, dann sagt er: "Nach dem Frühstück brechen wir auf. Dann sollten wir die Burg gegen Nachmittag erreichen. Mit dem ganzen Volk geht es langsamer voran als nur mit ein paar Reitern."

[Padeth]

Sein Ausspruch über das jetzt anscheinend so ruhige Land entlockt Padeth tatsächlich auch ein Lächeln, welches nicht nur der Höflichkeit wegen erscheint. "Vielleicht. Das kann ich nicht beurteilen, schließlich kenne ich diese Ländereien nur so wie sie jetzt sind." Ihr Blick wird eine Spur wärmer, wirkt ein kleines bisschen weniger distanziert.
Als sie hört, wann es weitergehen soll nickt sie leicht "Gut. Die Baroness wird sich sicher freuen Euch endlich zu sehen. Je eher wir die Burg erreichen, desto besser." Und mit einem Schmunzeln fügt sie hinzu "Für uns alle…"

[von_Ehreneych]

von Ehreneych lächelt Padeth freundlich an. "So wie ich die Baroness kenne, wirbelt sie wieder seit Tagen in der Burg umher um den Empfang möglichst perfekt vorzubereiten. Wenn wir da sind, werden sie, der Baron und vor allem alle Bediensteten wieder ein wenig mehr Ruhe haben, so unwahrscheinlich das auch klingen mag." Nach einer kleinen Pause fügt er mehr zu sich selbst hinzu: "Der arme Melbar, ich sehe ihn schon wieder sitzen und unsere Ankunft herbeisehnen..." Dann reißt er sich aus seinen Gedanken. "Gut, dann noch schnell das Frühstück beendet und weiter geht die Reise." Er verabschiedet sich mit allem gebührenden Respekt und wendet sich dann um, um zum Zelt seiner Familie zurückzugehen.

[Padeth]

"So unwahrscheinlich klingt das garnicht. Ich bin gerade wirklich lieber hier draußen, als innerhalb der Burgmauern." Sie erwidert sein Lächeln, schließlich weiß sie ziemlich genau, was zur Zeit auf der Burg los ist und wie Laniola alle verrückt macht für den perfekten Empfang.

Das Frühstück ist schnell verzehrt und schließlich sind alle wieder abmarschbereit. Und so sitzen alle wieder auf und der gesamte Tross bewegt sich wieder langsam Richtung Burg.

[von_Ehreneych]

Als alle Aufgaben erledigt und Vorhut, Nachhut sowie Flankensicherung eingeteilt sind, trabt Bertrecht an der Kolonne entlang und gesellt sich zu Padeth. Natürlich achtet er darauf, nicht aus irgendeinem Grund unpassend zu sein.

[Padeth]

Es sieht nicht so aus als käme er unpassend. Die kleine Truppe reitet im gemächlichen Tempo des Trosses mit.
Als Bertrecht bei ihnen ankommt erscheint ein kurzes Lächeln auf Padeths Gesicht "Guten Morgen"

[von_Ehreneych]

Bertrecht läßt sein Pferd neben Padeths gehen und erwidert ihr Lächeln. "Guten Morgen. Hattest du eine gute Nacht?"

[Padeth]

Padeths Pferd legt die Ohren an, als Bertrecht neben sie reitet. Sie streichelt den Hals des Tieres bevor sie Bertrecht antwortet. "Den Umständen entsprechend war sie ganz gut."
Die Männer wechseln bei diesen Worten einige Blick, aber keiner sagt etwas.
"Hast du denn etwas Ruhe finden können?"

[von_Ehreneych]

Bertrecht kennt das Verhalten von Padeths Pferd ja schon von ihrem gemeinsamen Ausflug bei seinem Besuch auf Burg Kasom, deshalb wundert er sich nicht mehr darüber. "Ja, danke. Ich habe eigentlich gut geschlafen, nur war die Nacht etwas kurz. Als die Pferde so unruhig wurden, war ich aus dem Bett. Da die Spähtrupps unterwegs waren, bin ich seitdem natürlich nicht mehr schlafen gegangen, sollte doch eine Bedrohung bestehen." Er geht auf die `Umstände´ nicht ein, da er denkt, daß sie von demselben Anlaß spricht.

[Padeth]

Padeth wirft ihm einen kurzen Blick zu. "Haben deine Leute etwas gefunden?"

[von_Ehreneych]

"Nein, absolut überhaupt nichts. Aber deine Leute haben ein Raubtier gesehen, habe ich gehört?"